Zinnowitz

Auf der „Sonneninsel“ Deutschlands - Urlaub auf Usedom

Keine Lust aufs Festland und reif für die Insel? Dann sollte Usedom auf dem „Ostseeprogramm“ nicht fehlen. Die angeblich „sonnenreichste Gegend Deutschlands“ und zweitgrößte Insel (nach Rügen) liegt in der Ostsee am südöstlichsten Zipfel von Mecklenburg-Vorpommern. Dabei teilt sich Usedom in einen deutschen und einen kleinen, polnischen Teil auf. Somit ging es für mich und meine Reisebegleitung (Eltern) im Juli 2009 auf die baltische Insel, genauer gesagt nach Zinnowitz.

Anfahrt

Aus Richtung Harz kommend, erreicht man das Ostseebad per Auto in ca. 5 Stunden. Dies ist natürlich vom Verkehr und gewählter Strecke unterschiedlich. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten anzukommen. Man sollte sich daher vorher die genaue Strecke aussuchen, um möglichst viel Zeit am Badeort zu verbringen. Über die A2, dem Berliner Ring (A10) und der A20 (Abfahrt Anklam) wählten wir die Auffahrt auf die Insel. Anklam befindet sich südlich von Usedom. Hier muss eigentlich so gut wie immer mit Stau gerechnet werden! Um Zeit zu sparen, wählten wir auf der Rücktour die deutlich kürzere Abfahrt über Wolgast.

Wetter

Während unserer Fahrt mit dem Mietwagen wurden wir stets von herrlichstem Sonnenschein begleitet. Doch dies schlug ab Anklam schlagartig um und verwandelte sich in einen Himmel dicker, fetter, grauer Wolken. Schon bald begann es zu regnen und ein ungeheurer Platzregen brach über uns herein als wir uns an unserer Ankunft auf dem Parkplatz in Zinnowitz befanden. Es strömte wie aus Eimern und das so heftig, dass wir komplett durchnässt am Hotel ankamen! Keine schöne Begrüßung zur Anreise! Leider sollte es sich aber nicht großartig anders gestalten während unseres Aufenthaltes, sodass wir täglich mit unseren Wetterprognosen haderten. Der Ablauf war aber nach ein paar Tagen klar: Morgens begrüßte uns die Sonne beim Frühstück mit ihrem schadenfrohen Lächeln. Während wir drauf reinfielen und uns für den Strand fertig machen wollten, war sie auch schon wieder verschwunden- und das für den Rest des Tages. Abends zeigte sie sich wieder und schien auf die glänzenden Pfützen der Promenade.

Hotel

Trotz der nassen Begrüßung hatten wir ja ein Dach über dem Kopf und sogar ein sehr schickes! Unsere Unterkunft war für diese Zeit das „Strand- und Wellnesshotel Preußenhof“ – ein elegantes 4-Sterne-Hotel im klassischen Jugendstil aus der Zeit der typisch baltischen Bäderarchitektur. Mit seiner rot-weißen Fassade und dem kaiserlichen Turm sticht das Hotel direkt an der Ecke der Strandpromenade besonders heraus. Zentraler geht es hier nicht! Ähnlich wie beim „Europa Hotel Kühlungsborn“ teilt sich das Hotel in mehrere Gebäude auf. Hierzu zählen u.a. das „Strandpalais Luise von Preußen“ und das „Strandpalais Prinz von Preußen“. In letzterer Dependance befand sich unsere Unterkunft. Der gelbe Anstrich des Hauses und die Glasbalkone machten einen sehr modernen Eindruck im Vergleich zum jugendstilartigen Hauptgebäude des Hotels. Während sich im „Preußenhof“ 25 verschiedenartige Zimmer befinden, ist die Dependance „Prinz von Preußen“ mit 28 Zimmern ausgestattet. 

Zimmer

Wenn man schon in einem Hotel in erster Reihe untergebracht ist, sollte man sich auch nicht den Seeblick entgehen lassen. Daher buchten wir das „Doppelzimmer Meerseite“, welches mit einem Doppelbett sowie einem Beistellbett für mich, einem hell modernen Badezimmer mit Fenster, einem TV und einem Schreibtisch mit Stühlen ausgestattet war. Vom hellen Glasbalkon aus, hatte man einen fantastischen Blick auf die Promenade und den weitläufigen Strand. 

Wellness- & Spa-Angebote

Selbstverständlich bietet das „Strand- und Wellnesshotel Preußenhof“ auch Wellness- und Spa-Behandlungen an. Im Haupthaus befinden sich u.a. eine Saunalandschaft, ein beheizter Innenpool mit Gegenstromanlange und Whirlpoolbecken, mehrere Ruheräume und ein Fitness-Center. Wer möchte kann es sich aber auch bei einer Massage oder Kosmetikbehandlung gutgehen lassen. Wir nahmen allerdings keine dieser Angebote in Anspruch, sodass über deren Qualität nichts berichtet werden kann.

Verpflegung

Gleich nach unserer Ankunft ließen wir es uns im „Museums-Café & Restaurant“ gutgehen. Ob Kaffee- und Kuchenspezialitäten zum Nachmittag oder ein tolles Abendmenü – hier wird für jeden Gast etwas geboten. Das Besondere dabei sind die liebevoll gesammelten Erinnerungsstücke sowie der original erhaltene Baustil aus Kaisers Zeiten, welcher einen gleich 100 Jahre zurückversetzen lässt. Das Frühstück fand allerdings für uns Hotelgäste in der Dependance „Prinz von Preußen“, genauer gesagt im “Ballsaal” statt. Der traditionelle Veranstaltungsraum bietet Platz für bis zu 180 Personen und ist in dunklem Holz gehalten. Dies wirkt etwas unpassend für einen Frühstücksraum, sodass das überschaubare Buffet im schlossartigen Stil eher unterging. Des Weiteren besuchten wir ebenfalls zweimal das Restaurant des „Hotel Dünenschloss“ an der Ecke zur Neuen Strandstraße/Dünenstraße. Hier werden sowohl klassische Fisch-, als auch Fleischgerichte angeboten.

Aktivitäten und Ausflugstipps

Da der „Preußenhof“ wirklich durch eine Toplage glänzt, ist es absolut nicht weit, um Sand unter den Füßen zu spüren. Denn parallel zur Ostsee verläuft die weitläufige Strandpromenade, welche durch gepflegte Parkgärten angelegt ist. Hier befinden sich zahlreiche Attraktionen, wie zum Beispiel Restaurants, Cafés, ein Konzertgarten oder der „Spielplatz Vineta“ für die kleinen Besucher. Zum Flanieren lädt die Promenade also auf alle Fälle ein und wer lieber eine Pause machen möchte, kann sich auf den zahlreichen typisch weißen Bänken ausruhen und dem Meeresrauschen lauschen.

Ein weiteres Highlight ist die Seebrücke „Vinetabrücke“, welche am Ende für ihre Besucher eine überraschende Attraktion bereithält – die Tauchergondel. Hier können sich bis zu 24 Personen fünf Meter tief in die Ostsee herabgleiten lassen und bei guter Sicht die Unterwasserwelt der Ostsee bestaunen. Tatsächlich gilt sie als erste ihrer Art weltweit (!) und wurde bereits in anderen Regionen der Ostsee nachgebaut.

In der sich anschließenden, schön angelegten Flaniermeile (Neue Strandstraße) finden sich weiterhin zahlreiche Geschäfte, Souvenirshops, Bars, Restaurants und Eisdielen wieder. Wenn das Wetter einmal nicht so mitspielen sollte (wie in unserem Fall), der darf sich ebenfalls auf einen Besuch in der „Bernsteintherme“ freuen. Wenn man allerdings hinter die Fassade von Zinnowitz‘ Touristenplätzen blickt, wird es schnell sehr dörflich.

Weitere Aktivitäten und Ausflugstipps auf Usedom erfahrt ihr hier.

Strand

Die Ostseestrände auf Usedom sind aufgrund ihrer Länge, Breite und feinsandigen Art besonders beliebt unter den Urlaubern. Auch der Strand von Zinnowitz glänzt durch seinen steinfreien, fast weißen Sand und einer kilometerlangen Ostseeküste. Auch lassen sich hier bei einem ausgedehnten Strandspaziergang schöne Muscheln und sogar der ein oder andere Meeresbewohner (Krebse, Quallen, …) entdecken. Wer möchte kann es sich bei einem interessanten Buch in einem der vielen bunt gestreiften Strandkörbe gutgehen lassen oder sich mit seinem tierischen Freund am Hundestrand östlich der Seebrücke austoben. Aufgrund des schlechten Wetters schafften wir es nur ein einziges Mal an den Strand. Dauernd zogen dunkle Wolken auf, welche uns nach kurzer Zeit vom Meer wieder vertrieben. Schade!

Hinweis: Wer sich im Ostseebad Zinnowitz aufhält, muss zusätzlich zum Zimmerpreis die Kurtaxe pro Person zahlen. Die Karte wird einem im Hotel ausgehändigt und sollte beim Strandbesuch nicht vergessen werden! Bei Kontrollen kann es sonst etwas teurer werden.

Kurtaxe

Bei all den vielen tollen Seebädern sollte die Arbeit für den Erhalt und der Pflege dieser nicht vergessen werden. Daher ist es üblich, dass in den staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorten Deutschlands eine Kurabgabe bzw. -beitrag oder -taxe erhoben wird. Dienstleistungen, wofür die Abgabe verwendet wird, sind zum Beispiel, die tägliche Reinigung des Strandes und der Promenaden, die Organisation von kulturellen Veranstaltungen, der freie Eintritt öffentlicher Ausstellungen sowie die Beratung in der lokalen Touristeninformation. Übernachtungsgäste zahlen vor Ort bei ihrem Vermieter bzw. ihrer Unterkunft und Tagestouristen direkt bei der Tourist-Information bzw. Kurverwaltung (Neue Strandstraße 30) oder an einer der vielen strandnahen Automaten. Wer also in Sauberkeit und Ordnung „urlauben“ möchte, sollte für die Erhebung der Kurtaxe etwas Verständnis aufbringen. 

Events

Eines Abends riss es uns (bei trockenem Wetter!) vor die Konzertmuschel, welche eine Wahnsinnshow für die Zinnowitzer Gäste vorbereitet hatte. Im Tagesprogrammheft des Hotels wurden wir auf eine 90-minütige „Tanzshow“ der Extraklasse aufmerksam gemacht. Ich, als absoluter Tanz-Fan, musste das sehen und wir wurden nicht enttäuscht!

Die Berliner „Tanz-AG“ des Gymnasiums Tiergarten zauberte von Charleston, über Standard- und lateinamerikanische Tänze bis hin zu Hip-Hop und Musical-Stories wie Dirty Dancing und der West Side Story alles aufs Parkett. Der Konzertgarten war rappelvoll und die Stimmung großartig!

Tipp: Wer nicht gerade in Zinnowitz Urlaub macht, kann die „Tanz-AG“ auch in Ahlbeck, Heringsdorf oder Karlshagen erleben und sich sogar im Nachhinein online eine DVD anfordern lassen!

Gesamtbewertung

Von wegen „Sonneninsel“! Wir erlebten Usedom von seiner nicht so sommerlich schimmernden Seite und das im Juli! Wirklich schade, dass wir weder vom Strand noch von sommerlichen Temperaturen etwas hatten und daher die meiste Zeit „gezwungen“ waren, uns auf Ausflüge in der Umgebung zu begeben. Doch Zinnowitz ist wirklich ein schön gepflegtes Seebad, welches durch prachtvolle Bäderarchitektur aus Kaisers Zeiten und eine lange Historie glänzt. Hier gibt es einiges zu sehen und zu erleben. Daher empfehle ich dennoch das Ostseebad auf Usedom besuchen zu kommen und drücke gerne jedem die Daumen für das schönste Badewetter!

 

Hinweis: Die Angebote unterliegen saisonalen Schwankungen und sind daher nur als Richtwert anzusehen. Sie galten nur zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes. Alle anderen Angaben sind ohne Gewähr. Aktuelle Informationen unter: www.schoener-inseln.de/strandhotels

Fakten

Häuser: 1 Haupthaus „Strand- und Wellnesshotel Preußenhof“, 2 Dependance „Strandpalais Luise von Preußen“ und „Strandpalais Prinz von Preußen“

Zimmerkategorien: 10

Zimmeranzahl: 53+ 

Restaurants: 2

Wellness-& Spa-Räume: „Preußen-Vital-Spa“, 1 Sauna mit Erlebnisduschen, 1 Eisgrotte, 1 beheizter Innenpool, mehrere Ruheräume, 1 Fitness-Center, 

Seminarräume und Eventlocations: 1

Adresse

Strand- und Wellnesshotel Preußenhof
Dünenstraße 10
17454 Zinnowitz
Tel.: +49 (0)38377 / 390

Eure Julia

Kategorien

  • Traumstrände
  • Strandurlaub

"Auf der sonnenreichsten Ostseeinsel Usedom, konnte ich in Zinnowitz meinen Erinnerungen ans Kinderferienlager nachgehen. Sonne, Sand und Meer! Und falls es doch mal regnet, ist Zinnowitz ein guter Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden."

(Daniela)

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